Im Jahre 2013, als Weit im Winkl “teilautonom” wurde, verlief noch alles in den gewohnten Bahnen. Der gewohnte Bildungsplan, nach außen alles beim Alten. Die fünfte Klasse normal gefüllt mit 28 Kindern, allerdings waren drei davon eigentlich keine “Gymnasialkinder”, wie man damals die gymnasialempfohlenen Kinder von der Grundschule nannte. Es gab seit einem Jahr keine Hauptschule mehr im Ort. Nur noch das frühere Schiller und die kleine Grundschule. Auch die Grundschule war einzügig. Alles irgendwie auf Ende und Aus gestrickt. Aber die Weit im Winkler hatten immer so etwas wie einen “Winkler Geist”. Der ‘Winkler Geist” war sehr eigen, im weitesten Sinne. Immer irgendwie visionär. Schräg zur gängigen Meinung. Kunterbunt und lebensprall. Der Winkler Geist hatte zwar immer das Augenzwinkern mit im Programm, aber er war trotzdem real und immer sehr konstruktiv. Aber auch immer irgendwie auf Widerstand gebürstet. “Wir lassen uns ungern sagen, was für uns besser sein soll. Weil wir es besser können.” Das war seit Jahrzehnten der Grundtenor an Weit im Winkl’s Schulen. Weit im Winkl war aus pädagogischer Sicht wie Asterix und Obelix in Gallien. Man wollte keine Römer, die alles über einen römischen Kamm scheren würden. Und so kam es, dass auch die Grundschule von Weit im Winkl bei dem Komplott mitspielte. Genussvoll. “Bassad uff. Denne zeiga mors. Denn: Mir senn oifach besser!!!!!” rief Enderle mit Inbrunst in einer Vollversammlung aller betroffenen Eltern und Lehrer/innen. “Der mid em bessera Abi hot rächt! Also packa mors oh!” Tosender Applaus. Nicht enden wollend. Enderle war am Ziel. Rütli strahlte Und genoss die große Stunde. Weit im Winkl schrieb Geschichte und die Öffentlichkeit wusste nichts davon. Großes Kino.
2. Oktober 2014
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