Habe gestern eine schöne Begegnung gehabt. Eine ehemalige Schülerin kam vorbei, die mir erzählte, wie sie in der Schule Physik nicht wirklich spannend fand und auch notenmäßig nicht gut war, nach dem Abi anfing Jura zu studieren, aber parallel immer wieder in Physikvorlesungen gegangen wäre, weil dort alles so klar strukturiert war. Und wie sie dann nach einem Semester Jurafrust das Fach gewechselt hätte. “Wenn Sie mir in der 7. Klasse erzählt hätten, dass ich einmal Wirtschaftsingenieur studieren würde mit Elektrotechnik als Hauptfach, dann hätte ich Sie für komplett verrückt erklärt. Aber jetzt ist es mein Traumfach.”
Was ich damit sagen will: Egal, was du jetzt in den verschiedenen Fächern für Noten bekommst – in ein paar Jahren kann dein Interesse komplett anders aussehen. Und damit auch deine Leistungen. Deshalb halte dir einfach alle möglichen Optionen offen. Lehne nie schon vonr vorne herein Fächer ab. Wer weiß schon, wie das bei dir später weitergehen wird. “Das Einstiegsgehalt ist vom Feinsten” hat die Schülerin noch gemeint. “Man braucht eben Ingenieure.”
15. Juli 2011
Jetzt Daumen drücken
9. Juli 2011
Um das Überleben kämpfen
Ich klinke mich einmal wieder aus der Schulentwicklungsträumerei aus und nehme für alle Versetzungsgefährdeten unserer Schule (aber vielleicht ja auch außerhalb unserer Schule) einen letzten Revolte-Anlauf in diesem Schuljahr. Die zentrale Aussage lautet: Aufgeben, das darfst du dir niemals antun. Auch wenn du meinst, es wäre alles schon gelaufen. Mein Tipp kurz vor den Notenkonferenzen: Stell dir doch einmal vor, dass du ein echter Spätzünder bist, der in den Ferien einen riesigen Sprung machen wird. Weil du dir vornehmen wirst, an deiner Einstellung zur Schule zu arbeiten. Wenn du versetzungsgefährdet bist, dann bist du das zu 90% genau deshalb, weil deine Einstellung zur Schule nicht stimmt. Nicht weil du unfähig bist. Weil du Schule noch nicht als einen Ort verstehen kannst, den man zu seinem eigenen Vorteil benutzen sollte. Nicht gegen sich.
Und jetzt heißt es kurz vor den Konferenzen: Du klapperst alle deine Lehrer/innen ab. Alle! Du sagst, dass du dich auf eine mögliche Nichtversetzung vorbereiten willst und wissen willst, wie du notenmäßig stehst. Darauf hast du übrigens ein Recht. Also keine Scheu. Erzähle deinen Lehrer/innen offen, dass du versetzungsgefährdet bist. Auch denen, bei denen du auf einer Drei oder einer Vier stehst. Vielleicht stehst du ja auf einer 2 bis 3 oder einer 3 bis 4 und wenn der Lehrer weiß, das du versetzungsgefährdet bist, kann das ja vielleicht doch noch etwas bewirken. Vielleicht kann der Lehrer dein Heft anschauen oder sich mündlich einen Eindruck verschaffen. Auf alle Fälle: Nicht aufgeben. Kämpfen. Sitzenbleiben ist keine Lösung. Du machst kein besseres Abitur, wenn du sitzenbleibst. Geh lieber später ein Jahr ins Ausland. Dann kommst du sowieso mit einer anderen Einstellung zur Schule zurück. Dann verlierst du nämlich diese vollkommen beknackte Vorstellung, Lernen und Aufpassen wäre völlig uncool. Leider ein echter, gemeiner, richtiger, totaler Schwachsinn, sorry, wenn man seine eigene Zukunft ernst nimmt. Da du von vielen umgeben bist, die leider denselben Schwachsinn behaupten, ist das Aussteigen eine kleine Heldentat.
Du solltest sie dir aber trotzdem gönnen.
Und schau dir bitte die Versetzungsordnung genau an. Nicht dass du aus Versehen sitzenbleibst. Was leider allzu oft passiert.
26. Februar 2011
Dieser Blog wird nun zwölf Wochen zum …
… Schulungsraum für Versetzungsgefährdete. Oder für solche, die sich versetzungsgefährdet fühlen. Ein Kurs für alle, die aus eigener Kraft vom Standstreifen auf die Überholspur wechseln wollen. Für alle, die sich nach vorne auf die Welle begeben wollen. Denn da ist das Leben schlicht angenehmer. Dieser Blog wird den an der Schule ab März stattfindenden konkreten Kurs begleiten. Break&Go. Wir sind gespannt, ob wir die Quote der Sitzenbleiber noch weiter senken können. Am Faust stehen schon recht viele vorne auf der Welle, die vor einiger Zeit noch am Untergehen waren.
Liebe Versetzungsgefährdete,
lieber Versetzungsgefährdeter
Nur noch 13% der Zwölf- bis 17jährigen greifen zur Zigarette. Seit 2001 hat sich damit der Anteil der jugendlichen Raucher halbiert. 68% der Jugendlichen unter 18 Jahren hat noch nie in ihrem Leben
geraucht. (2001 41%) (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2011)
Verrückt oder?
In 10 Jahren diese Entwicklung.
Rauchen ist immer weniger cool.
Oder der Anteil junger Erwachsener zwischen 18 und 25 Jahren:
38% greifen zum Glimmstengel.
Vor zwei Jahren noch 43%.
Was das mit Sitzenbleiben zu tun hat?
Ganz viel, denn in der Schule keine Hausaufgaben zu machen, bloß kein Streber zu sein, Späßchen im Unterricht dem konzentrierten Arbeiten vorzuziehen, sich nicht am Unterricht zu beteiligen … das gilt unter Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren für einen Prozentsatz von mindestens geschätzten 30% als cool. Aus dieser Gruppe kommen die Versetzungsgefährdeten, die diese coole Vorstellung von Schule auch aktiv umsetzen.
Wer nicht ernsthaft trainiert, kommt nie von der Ersatzbank herunter. Niemand käme auf die Idee, „nicht zu trainieren“ wäre cool und gleichzeitig zu denken, man könnte aber am Ende Champion werden.
In der Schule schon.
Das ist der Knackpunkt.
Der Kopf.
Das eigene Gehirn ist für die meisten von uns der eigentliche Gegenspieler im Leben. Hier auch.
Das Nichtverstehen, dass Sitzenbleiben für 90% Versetzungsgefährdeter keine Notwendigkeit ist, kein Ausdruck von Leistungsschwäche, sondern ein Ausdruck von der falschen Grundeinstellung zur Schule.
Wenn Wissens-Training im eigenen Kopf unter cool verbucht werden kann, dann hat man gewonnen.
Wenn der Kopf einen anderen Blickwinkel auf die eigene Ausbildung bekommen hat, wird Schule im grünen Bereich zum einfachen Spiel.
Bau nicht einfach auf Nachhilfe. Das ist teuer und du hast viel bessere Waffen gegen das Sitzenbleiben.
Dich selbst.
Darum geht es in diesem Kurs.
Der Kopf muss umdenken.
Cool muss etwas anderes werden als schlecht in der Schule zu sein.
Man muss das konzentriert im Unterricht Wissen einpacken und das Lernen auf Klassenarbeiten nicht cool finden. Man sollte nur cool finden, wenn man merkt, dass man Wissen gebunkert hat.
Und wissen, dass es Sinn macht.
Und man sollte sich klarmachen, welch ungeheuer spannende Welt sich in der Schule öffnet, wenn man sich nicht mehr um Noten kümmern muss und deshalb Schule als den wundervollsten Lebensraum genießen kann, den man sich
vorstellen kann.
Frage einmal Erwachsene um dich herum, dann werden dir fast alle, die Schule ohne größeren Sitzenbleiberstress gemacht haben, sagen, wie wundervoll und bunt und lebensprall ihre Schulzeit war. Und dass sie es leider erst später richtig begreifen konnten.
Wer am Sitzenbleiben ist, sollte es jetzt schon begreifen, dann bleibt er nicht sitzen!!!
18. Juli 2010
7. Flügelwoche und Abflug
Flügelwoche die Letzte. Für so manchen hat sich das Gasgeben gelohnt, denn die Zahlen der Nichtversetzten haben sich im Vergleich zum letzten Schuljahr noch einmal fast halbiert. Wir liegen nach ersten Erkenntnissen in diesem Jahr bei unter einem Prozent, die es nicht geschafft haben. Bevor wir unsere mentalen Unterstützungskonzepte gefahren haben, lagen wir zwischen 2 und 2,5%.
Wohlgemerkt: Für Sie als versetzungsgefährdeter späterer Staatsanwalt, der es aus eigenem Antrieb geschafft hat, jetzt doch versetzt zu werden, heißt es dann, den Schalter umgelegt zu halten. Damit Sie dieses gesparte Jahr nicht mehr hergeben. Dass es funktioniert, zeigt unser Konzept. Denn wir haben ja ausschließlich nur mit Ihnen selbst „gearbeitet“. Ihre Lehrer wussten nichts davon. Wir haben nur in ein, zwei Fällen mit Lehrern gesprochen. Aber nicht, um auf die Noten Einfluss zu nehmen, sondern nur, um die Aufmerksamkeit der Kollegen auf ein paar Einstellungsveränderungen zu lenken. Nur Sie selbst sind also dafür verantwortlich, dass Sie jetzt versetzt wurden. Dieses Gefühl gilt es zu fixieren. Zu verstärken. Die Noten sind nicht das Maß. Wenn Sie wirklich wollten, könnten Sie im nächsten Jahr statt mit Vierern mit Zweiern im Zeugnis herumlaufen. Wir erleben das in unserem Mentalprojekt immer wieder. Wie ein Motor, der plötzlich anspringt. Das ist Lebensgefühl pur. Die Freiheit des Denkens. Sich von den Fesseln der „Streber, Streber“ Rufer zu lösen und gut sein zu dürfen. Dafür klar etwas zu tun. Logisch. Aber „etwas tun“ ist nicht Unanständiges und auch nichts Krankhaftes. Wer seine Freunde mit ins Boot holt, der kann es sogar unter cool verbuchen. Cool, gut zu sein, das ist es. Wenn Sie es schaffen, Ihrem Kopf zu vermitteln, dass dieses „etwas tun“ Ihnen selbst richtig viel bringt und Ihre Lehrer und die Schule nur eine kurze aber wichtige Begleiterscheinung in Ihrem Leben sind, dann haben Sie für sich gewonnen.
Wenn Sie erkennen können, dass Sie diesem System Schule riesig viel Kompetenz für sich selbst abzapfen können und dass dieses Abzapfen eben anstrengend ist, dann verstehen Sie Schule. Die Natur hat unser Empfinden leider nicht darauf angelegt, dass dieses Abzapfen immer lustvoll und selbstständig ablaufen kann. Speziell nicht in der Gehirnumwandlungsphase vom Kinder- zum Erwachsenenhirn. Pubertät genannt. Dummerweise liegt die Pubertät nicht im Rentenalter. Sonst müsste ich diesen Blog nicht schreiben. Sie brauchen die Schule mit ihren hohen Anforderungen. Der Druck des Schulrahmens ist in erster Linie eine Hilfestellung für einen biologisch nicht natürlichen Prozess. Ich versuche es einmal mit einer Visualisierung. Ich hoffe, man versteht sie.
In der gymnasialen Mittelstufenzeit stellen leider so manche Hirne auf geringes Zulassen von Input. Daran gilt es zu arbeiten. Wer das Spiel versteht, kann es für sich nutzen. Wer es noch nicht versteht, muss einfach abwarten.
Zum Beispiel drei Sprachen zu lernen ist ja nur deshalb eine biologisch unnatürliche Anforderung an ein modernes Hochleistungshirn, weil dieses Hirn später seinem Träger ermöglichen soll, sich in einer globalisierten Welt als Global Player entspannt zu bewegen. Das ist natürlich vom Feinsten. Da schüttet unser Gehirn plötzlich wieder massiv Glückshormone aus. Wenn man zum Beispiel beim Austausch in Shanghai realisiert, welch großartiger Global Player man schon ist, obwohl man doch nur eine gute Vier in Englisch eingefahren hat.
Bleiben Sie am Ball. Es lohnt sich. Ihr lebenslanges Lebensgefühl wird es Ihnen danken. Wenn Sie wollen, klinken Sie sich in die Sommerschule ein, die hier in den Ferien stattfinden wird. Und genießen Sie dabei gleichzeitig die Ferien doppelt so intensiv. Denn Hirnentwicklung und Ferien sind überhaupt kein Widerspruch.
9. Juli 2010
6. Flügelwoche oder Den Schalter umlegen
Ok. Sie müssten jetzt eigentlich Land sehen, wenn Sie in den letzten Wochen tatsächlich den Schalter umgelegt haben. Bei 90% ist es der verflixte Schalter. Bei 10 % Überforderung. Bei 90% also einfach der Schalter. Der irgendwie klemmt. Diesen Schalter, den man einfach nicht findet. Aber der sehr effektiv arbeiten lässt, wenn man ihn findet und umlegt. Diesen berühmten Schalter.
Bleiben Sie noch eine Woche dran. Nicht nachlassen. Bitte!!!!!!! Es sind oft die letzten Eindrücke, die beim Notengeben den Ausschlag geben. Zeugniskonferenz ist erst in einer Woche. Erst danach ist Entspannung angesagt. Ich weiß von was ich rede. Ich habe gerade acht Stunden Korrigieren und Noten machen hinter mir. Wenn Sie wüssten, wie schwierig das ist. Menschen benoten. Ein prinzipiell unmenschlicher Akt. Erleichterung danach wie in jedem Jahr. Aber auch immer die Gewissheit, dass es Noten sind und keine absoluten Wahrheiten über das Wissen und Können meiner Schüler. Gäbe es nur ein Mittel, das diese Fixierung auf Noten wegnehmen könnte, wie würde Schule doch einfach. Wenn Noten zwischen eins und drei bunte OK-Noten wären. Zum Beispiel grüne OK Noten, blaue OK Noten und gelbe OK Noten. Und klar wäre es schön, wenn man grüne OK Noten hätte, aber keiner würde sich darüber aufregen, wenn er auf grün-blau stehen würde und am Ende eben die blau-OK Note bekäme, weil man nur einfarbige Noten geben dürfte. Und weil man bei einem Stand von grün-blau würfeln würde und keinen würde das stören. Verstehen Sie, was ich meine. Diese aktuellen Noten sagen nichts über Ihre Fähigkeiten aus, die Sie in den nächsten Jahren entwickeln können. Sie sind nur ein aktueller Zwischenstand. Wenn Sie jetzt in den letzten Wochen aus einer Fünf eine Vier gemacht haben, dann ist das wunderbar. Von einigen von Ihnen habe ich das per Mail erfahren. Frohe Botschaften. Ich liebe diese Mails. „Habe in Mathe eine 4+ geschrieben. Und im nächsten Schuljahr könnte da auch einfach eine Zwei stehen. Wenn Sie den Schalter in der neuen Stellung halten können. Eine kleine Geschichte von vorgestern. Ich stehe am Kopierer. Ein junger Mann, 8.Klasse, fragt, ob ich ihm etwas für sein Referat kopieren könne. Ich denke noch: Der sieht irgendwie verändert aus. So entspannt und positiv. Weiß im Moment auch gar nicht, woher ich ihn kenne. Ich sage: “Ich drück dir die Daumen. Du machst das schon mit dem Referat.“ Er grinst. Ja, das glaube er auch, meint er. Pause. Er hätte doch im letzten Jahr dieses Projekt mitgemacht, meint er. Vom Standstreifen auf die Überholspur. Er meint unser Turboprojekt für Versetzungsgefährdete. Das, das Sie jetzt im Moment hoffentlich erfolgreich zu Ende bringen. Der junge Mann, der irgendwie verändert erscheint, holt tief Luft. Kurze Pause. „Ich bekomme jetzt einen Einserschnitt.“ Der junge Mann platzt beinah vor Stolz. Ich strahle ihn an. Ich platze auch beinah vor Stolz. Ich liebe doch solche Geschichten. Weil sie immer wieder funktionieren. Wenn man den Schalter findet und zu den 90% gehört. Ich gestehe, ich habe mir gleich das Jahrbuch geschnappt, den Namen herausgesucht und die zugehörigen Halbjahresnoten angeschaut. Und genossen, dass da einer vom Standstreifen der Versetzungsgefährdung auf den Überholstreifen gewechselt ist.
2. Juli 2010
5. Flügelwoche
Baggerführer oder Bergbauer
Lieber versetzungsgefährdeter zukünftiger Staatsanwalt, Richter oder auch Lehrer, Chirurg, Weltraumpionier oder auch Firmengründer… na ja, Sie wissen schon, wie ich das meine.
Dieses Kapitel geht jetzt nur an die männliche Seite. Frauen können abschalten. Denn der “Angriff der Bagger” richtet sich fast ausschließlich gegen uns Männer in jungen Jahren. Wir, die eigentlich die Beherrscher der Technik sind, werden nun schon seit Jahren mit unseren eigenen Waffen angegriffen. Da ist eine riesige Intrige im Gange. Seit Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Action Piff Paff Bumm Bumm Computerspiele die Gehirnfestplatten immer wieder gründlich putzen, obwohl man sich zum Beispiel vorher unendlich abgemüht hat, Vokabeln, Matheformeln und Geschichtsdaten zu merken, während „Gute Zeiten schlechte Zeiten“- Gucken fast so wenig ausmacht wie spazieren gehen, sitzen wahrscheinlich immer mehr Frauen in den Hinterzimmern der Computerspiel -Entwicklerfirmen, um ihren ungeheuerlichen Angriff auf die männliche Jugend dieses Planeten zu intensivieren. Späte Rache für Jahrhunderte lange Unterdrückung. Lassen Sie sich das nicht gefallen. Sie können doch nichts für ihre Vorfahren. Tappen Sie nicht in diese ungeheuerliche Lebensfalle, nur weil sie so gerne Bagger fahren. Wehren sie sich. Schalten Sie Ihren Computer einfach immer öfter aus und zeigen sie den unsichtbaren Angreifern die lange Nase. Die Männerrevolte findet in Ihrem Kopf statt. Lassen Sie sich bloß nicht einreden, Männer wären eben doofer als Frauen, deshalb würden immer weniger Männer das Abitur schaffen. Das wäre halt so. Da könne man nichts machen. Erkennen Sie die heimtückische Strategie. Revoltierenden sie dagegen. Klicken Sie auf „Herunterfahren“ und treiben sie Sport. Das bringt sie auf ihr persönliches Level 17.
Zumindest von zwei unserer Kunden wissen wir, dass sie dieses Bild über ihren Schreibtisch hängen sollten. Denn Ohne Witz. Alle Untersuchungen zeigen, dass speziell Ballerspiele, die man lange spielt, dem Hirn die Möglichkeit entzieht, gelernte Inhalte Dinge langfristig abzuspeichern. Sie sollten sich diesen Wahnsinn nicht antun. Den Beruf des CyberSpace Piloten, der nur den konzentrierten Mausklick beherrschen muss, gibt es leider noch nicht.
25. Juni 2010
4. Flügelwoche
Gute Gründe für’s Sitzenbleiben
Noch drei Wochen, dann sind die Zeugnisse geschrieben. Ich hoffe, Sie haben schon alles im Griff. Sonst melden Sie sich bitte. Wenn Sie unsicher sind, dass es zum Weiterkommen reicht. Manchmal ist das nicht ganz so einfach zu erkennen. fluegelwochen@maennerrevolte.de Außer Ihnen macht Sitzenbleiben Spaß, weil Ihre Freundin eine Klasse unter Ihnen sitzt und Sie hoffen, Ihre Nebensitzerin zu werden. Oder weil Sie Schule so toll finden, dass Sie ganz gerne ein Jahr länger die Schulbank drücken wollen. Während Ihre Altersgenossen schon heftig studieren müssen, können Sie sich noch entspannt und gemütlich auf’s Abitur vorbereiten. Oder weil Sie es genießen, dass der Staat ein Jahr länger 1000 Euro im Monat extra nur für Sie ausgibt und das Ihr Selbstbewusstsein stärkt. Wenn Sie noch in der Unterstufe sind, können Sie diese Geschichte das dreimal machen. Einmal in der Unterstufe, einmal in der Mittelstufe und einmal in der Oberstufe. Nur an zwei aufeinanderfolgenden Jahren geht es nicht. Wenn das also für Sie toll ist: 36 000 Euro extra Staatsausgaben nur für Sie hat schon was.
Vielleicht macht Ihnen Sitzenbleiben ja auch Spaß, weil Sie in dieser langweiligen Welt den Kick lieben, mit möglichst wenig Arbeitsaufwand und konzentriertem Aufpassen im Unterricht sich immer knapp am Sitzenbleiben vorbeizittern, wobei Sie den möglichen Preis für diesen Kick dann auch gerne in Kauf nehmen.
Oder vielleicht wollten Sie auch schon immer testen, ob Ihre Eltern tatsächlich auch in so einem Fall hinter Ihnen stehen und sie wollen gerne einmal sehen, wie sie reagieren, wenn der blaue Brief nach Hause kommt, der gar nicht mehr blau ist.
Vielleicht wollen Sie auch Ihre Eltern davon überzeugen, Sie endlich von der Schule zu nehmen, weil Sie dieses Schauderwort Abitur nicht mehr hören wollen. Oder weil Sie sowieso schon den Schulwechsel anvisiert haben, weil Sie wissen, dass das theorielastige Gymnasium nur eine von vielen Wegen zum Abitur ist.
Oder Sie haben mit Ihrem Freund gewettet, dass Sie sicher sitzenbleiben werden und Sie wollen jetzt nicht verlieren.
Oder Sie wollen einfach neue Lehrer ausprobieren, ob Sie da besser lernen können.
Ich gestehe ja schon: Sie haben recht. Es gibt schon triftige Gründe, sitzenzubleiben.
Wenn Sie aber keine Gründe haben oder wenn Sie in Wirklichkeit überhaupt nicht sitzenbleiben wollen, es sogar ganz schrecklich finden, die Klasse zu wechseln und Sie sich nicht sicher sind, dass Sie auf der sicheren Seite sind: Bleiben Sie dran. Befragen Sie Ihre Lehrer, ob sich noch etwas bewegen lässt. Lassen Sie Ihren Charme spielen. Aber nicht zu aufdringlich. Eher listig und leise. Versuchen Sie Ihre Lehrer davon zu überzeugen, dass es mit Ihnen aufwärts geht. Dass Sie den Schalter umgelegt haben und dass Sie im nächsten Schuljahr richtig zulegen werden. Referat, Zusatzarbeit, etc. Kämpfen Sie geschickt. Überlassen Sie es nicht dem Zufall. Oder schicken Sie Ihre Fragen an fluegelwochen@maennerrevolte.de
Und stärken Sie nebenbei immer Ihr Selbstbewusstsein. Z.B. mit Visualisierungen aus diesem Blog. 🙂
19. Juni 2010
3. Flügelwoche
Ich geht immer noch ums Ganze. Um Ihr Sitzenbleiben beziehungsweise ums Nicht- Sitzenbleiben. Etwa 12.000 € kostet es den Steuerzahler, ein Jahr Schule für einen Schüler zu finanzieren. Gebäude, Bücher, Lehrer, Sekretariat, Experimentiergeräte, Tische, Stühle, usw. so weiter. Beim Faustgymnasium mit 1300 Schülerinnen und Schülern sind das immerhin gut 15 Millionen Euro.
Wenn in jeder Klasse am Faust nur einer sitzen bleibt, kostet das also rund eine halbe Million Euro. Die zum Fenster rausgeworfen wird, weil Sitzenbleiben niemand etwas bringt. Ihnen am allerwenigsten.
Was ich damit sagen will? Sie haben noch einen Monat, das Steuer herumzureißen. Einen Monat „rigi“ sein. Dann die mentale „Internet-Männerrevolte-Sommerschule“ mitnehmen, die es an dieser Stelle geben wird. Danach kennen sie Ihre Leistungen im nächsten Schuljahr nicht mehr wieder. Denn wenn Sie einmal erkannt haben, dass nur Sie selbst sich im Weg stehen, dann platzt auch noch der letzte Knoten. Dann bekommen Sie nicht jedes Mal, wenn Sie in ein Schulbuch schauen, eine Schlafattacke. Dann machen Sie „Rigi“ im Unterricht und die Sonne geht auf in Ihrer Familie, weil der ganze Schulstress von gestern ist. Wunderschöne Aussichten. Und glauben Sie mir, wenn Sie sich aktiv darauf einlassen könnten, würde es tatsächlich funktionieren. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass genau dieses „Wollen wollen“ für die meisten der Knackpunkt ist. „Ich würde ja schon gerne wollen wollen, aber es ist alles so anstrengend.“ Wenn ihre Eltern Ihnen dies hier erzählen, bringt leider das Erzählen selbst überhaupt nichts. Denn nur Sie haben Ihr Leben in der Hand. So isses eben.
In dieser Woche können Sie es ja neben dem Rigieffekt mal mit dem Ätzwandreflexionseffekt versuchen.
Dahin, dass Schule nicht mehr ätzend sein soll, ist für Sie als versetzungsgefährdeter Mensch garantiert unvorstellbar. Da ist eine scheinbar unüberwindbare Wand vor Ihnen. Nennen wir sie einmal Ätzwand. Nun müssen Sie verstehen lernen, dass diese Wand nur aus Luft besteht und sich selbst nährt. Diese Wand entsteht in Ihrem Kopf.
Sie fällt sehr schnell in sich zusammen, wenn Sie Ihre Bedeutung verstehen. Dahinter ist Ausstieg angesagt.
Mühsam aber befriedigend. Und am Ende steht der Erfolg. Der ist leicht und noch befriedigender. Also: In dieser Woche. Versuchen Sie Ihre Ätzwand einzureißen. Dahinter versteckt sich ein ganz anderes Lebensgefühl.
Ich kenne viele aus der Beratung, denen das Ätzwandbild im Kopf ihr zentrales Schulproblem lösen konnte. Aber ich weiß auch, dass es viele gab, die mit diesem Bild im Kopf nicht zurecht kamen. Versuchen Sie es einfach. Meine Visualisierungen sind wie Medizin. Nicht jede hilft jedem. 🙂
16. Juni 2010
Der Rigi-Effekt-Kalender
Sehr geehrter zukünftiger ….. Sie kennen ja inzwischen diese Ansprache.
Hier nur ganz kurz ein paar Worte zu dem kleinen Kalender, den Sie gestern von Ihrem Klassenlehrer oder Ihrer Klassenlehrerin bekommen haben. Motivationskalender sind sehr wirksam, wenn man sie richtig einsetzt. Sie sind einfach immer präsent und damit ist auch die Idee präsent, dass Sie z.B. nicht sitzenbleiben wollen. Falls Sie hier immer noch mitlesen, wollen Sie dies auch definitiv nicht. Wenn Sie Fußballexperte sind, dann wissen Sie, was die mentale Seite in der Realität bewirkt. Die Spieler sind fit und trotzdem entscheidet am Ende der Kopf. Ob sich eine Mannschaft frei spielen kann. Am Ende entscheidet auch Ihr Kopf darüber, ob Sie die letzten Wochen nutzen können, um die lästigen Fünfer wegzukicken. Planen Sie mit dem Kalender. Schreiben Sie ihn voll mit eigenen Vorsätzen. Wer gefährdet ist, sitzen zu bleiben, der darf, ohne an Coolness zu verlieren, all die Sachen unternehmen, die man selbst vielleicht bis dahin als Strebertum beschimpft hat. Nutzen Sie diese einmalige Chance, Dinge tun zu dürfen, die sich sonst nur gute Schüler herausnehmen. Aufpassen. Konzentriert arbeiten. Lernen.
Für die Nichtfaustler gibt es den Kalender auch hier zum Download bereit. Er entstand übrigens an einem ganz ungewöhnlichen Ort. Rigi. Oberhalb des Vierwaldstätter Sees. Ich war dort über’s Wochenende. Die Woche über war mein Kopf so voll, dass ich den Kalender einfach nicht zustande brachte. Und dann Rigi. 1800 m Höhe. Man steigt in die Gondel und kommt in einer anderen Welt heraus. Ruhe – bis auf die Kuhglocken. Nichts außer einer wundervollen Natur. Der Kopf wird so frei, wenn man nichts um sich herum hat, das einen ablenkt. Habe gut gegessen, gut geschlafen. Und dann: Ich bin auf einen Berg gestiegen, 360 Grad Rundumblick. Habe mich dort auf die Gipfelbank gesetzt und losgeschrieben. Ja, ich hatte als einzige Wochenendaufgabe diesen Motivationskalender auf die Liste gesetzt. Alles andere gedanklich zu Hause gelassen. Und siehe da. Innerhalb von einer guten Stunde hatte ich den Kalender auf’s Papier gebracht. Ich lasse ihn jetzt einfach genau so. Den Rigikalender. Wenn Sie auch Rigi spielen wollen, können Sie das genauso. Nehmen Sie sich eine Auszeit. Nur um am Ende nicht sitzenzubleiben. Alles andere, das einen beeinflussen könnte, wegnehmen. Dann passt das schon.
Normalerweise hat man natürlich nicht die Möglichkeit, seine Mathematikvorbereitung zu schnappen, in eine Seilbahn zu steigen, auf dem Gipfel zu klettern und schon auf dem Weg dorthin alles hinter sich zu lassen, um dann mit völlig freiem Kopf intensivste Mathematik zu lernen inklusive höchstmöglicher Lerneffizienz und Speicherfähigkeit. Aber man kann den Rigi-Effekt auch zuhause inszenieren. Fahren Sie einfach in Gedanken auf den Berg. Je öfter Sie mental solch eine Übung machen (wenn Sie wollen auch mit geschlossenen Augen) desto schneller können Sie die richtige Stimmung erzeugen. 5 Minuten, alles hinter sich lassen, im Kopf das 360° Panorama bewundern und höchste Konzentration erzeugen. Ja sogar mitten im Unterricht schaffen es Könner trotz vieler Schauplätze, den Rigi-Effekt zu erzeugen. Die Nebengeräusche werden einfach zu Kuhglockengeläute umdefiniert. Kuhglocken sind so laut, dass es wirklich verwunderlich ist, wie schnell ein Kopf sie als beruhigenden Lärm total ausblenden kann. Werden Sie Rigi-Effekt-Spezialist. Sie würden sich wundern, wie leicht Ihnen dann Schule fallen wird. Kombiniert mit den Bildern vom letzten Blog-Eintrag, die vielleicht schon über Ihrem Schreibtisch hängen und Sie immer daran erinnern, dass man auch mit sicheren Noten zwischen drei minus und 4 plus aufrecht und selbstbewusst durch das Leben gehen darf, haben Sie alles, was Sie für eine erfolgreiche Berufslebensbasis Schule benötigen. Und das Selbstbewusstsein brauchen Sie als erfolgreiche Lebensstartbasis. Sitzenbleiben sollte nicht zum Lebensplan dazugehören. Es bringt Ihnen einfach nichts. Wir hatten das schon. Den Rigi-Effekt-Kalender selbst können Sie natürlich ebenso mit diesen Ideen für sich nutzen. Konditionieren Sie ihren Kopf so, dass der Rigi-Effekt-Kalender bei Ihnen am Ende höchste Konzentrationsstufe auslöst, wenn sie ihn nur in die Hand nehmen. Spaß beiseite. Der Rigi-Effekt-Kalender könnte ein Einstieg in eine planmäßige Herangehensweise an schulische Aufgabenstellungen sein. Sehen Sie ihn als Vorschlag. Mithilfe eines DIN A4-Blattes können Sie sich natürlich selbst den eigenen, individuellen Rigi-Effekt-Kalender herstellen, damit er Sie noch besser in die Lage versetzt, Schule leichter zu meistern.
11. Juni 2010
2.Flügelwoche Vorwort
Liebe versetzungsgefährdete zukünftige Chirurgin, lieber versetzungsgefährdeter zukünftiger Architekt, lieber versetzungsgefährdeter zukünftiger Solartechniker, liebe/r versetzungsgefährdete/r ……………….. (Setzen Sie hier bitte Ihren eigenen derzeitigen Traumberufswunsch ein)
Nicht sitzenzubleiben, obwohl man auf’s Sitzenbleiben zudriftet, ist zum allergrößten Teil eine reine Kopfsache. Man muss verstehen, mit welchen Tricks man seinen Kopf dazu bringen kann, um vom Standstreifen auf die Überholspur zu wechseln.
Den Männerrevolteblog (der nur so heißt, weil u.a. das Sitzenbleiberproblem ein extrem stark männerlastiges Problem ist) regelmäßig zu studieren und die Bilder auszudrucken und über den Schreibtisch zu hängen, gibt sicher schon eine gute Unterstützung, ein persönlicher „Überlebensberater“ wäre natürlich zusätzlich besser. Da der Schritt auf die Ebene 2 (siehe letzter Blogeintrag) aber für manche zu groß sein mag, weil sie fürchten, das Einlassen würde zu viel Arbeit nach sich ziehen, hier eine eingezogene Zwischenebene 1b. Wer die Zusatzmaterialien, die ich den vom Faust bei mir direkt eingeklinkten versetzungsgefährdeten späteren Staatsanwälten, Journalistinnen und Lehrern etc zusätzlich zum Blog zur Verstärkung und Vertiefung per Mail zukommen lasse, auch erhalten will, der schreibt ein Mail an fluegelwochen@maennerrevolte.de mit dem Betreff: Newsletter erwünscht. Dann kann ich Sie als zukünftigen aber im Moment in einer leichten Krise steckenden Leistungsträger dieser Gesellschaft in mein Adressbuch aufnehmen und Sie haben dann schneller die Möglichkeit, in Notfällen einen Hilferuf zu mailen. Müssen sich aber noch nicht auf die Ebene 2 begeben. Verstehen Sie mich. Ich hoffe.
Für Nichtfaustler ist dies auch die Möglichkeit, Zusatzmaterial zu erhalten, um sich mit einem eigenen Personalcoachs der eigenen Umgebung (Ältere befreundete Schüler sind die besten Coachs – oder ganz gute Freunde, die einem helfen können, dieses mentale Turboprogramm kontinuierlich durchzuziehen) darüber auseinanderzusetzen.