Lieber zukünftiger Staatsanwalt, liebe zukünftige Klimaforscherin, lieber zukünftiger Solarinstallateur, liebe zukünftige Chirurgin, lieber zukünftiger Maschinenbauingenieur, liebe zukünftige Redakteurin, lieber zukünftiger Automechaniker, liebe zukünftige Steuerfachfrau, lieber zukünftiger Spediteur, liebe zukünftige Bankerin, lieber zukünftiger Lehrer, liebe zukünftige … ich denke, du verstehst schon, was ich meine. Ich meine, dass du in nicht allzu ferner Zukunft natürlich irgendetwas sehr Ernsthaftes beruflich machen wirst, wie all deine Vorgänger ebenfalls.
Hier im Blog geht es erst in einem Monat los. Wenn du die ersten Klassenarbeiten geschrieben hast und merkst, dass du Unterstützung brauchen könntest. Wenn alles zu deinem Zufriedenheit läuft, kannst du dir dieses Hilfsmittel schenken. Schüler/innen mit guten Noten brauchen keine Männerrevolte. Die so heißt, weil es viel mehr Jungs als Mädchen mit schlechten Noten gibt. Obwohl die Jungs nicht doofer sind als die Mädels.
Na ja, da kommen wir später wieder drauf.
Wenn du in diesem Schuljahr mal richtig gut in der Schule sein willst, dann habe ich dir für den ersten Monat einen Tipp: Fliege nach Japan und besuche zwei, drei Wochen dort Unterricht. Dann komm zurück und du hast etwas mitgenommen, das du hier genial brauchen kannst, weil es der absolute Knackpunkt ist. Du wirst den Unterricht ernst nehmen können. Wenn du das kannst, kannst du aufpassen und wenn du aufpassen kannst, dann hast du gewonnen. Schüler mit schlechten Noten haben viel zu lange Zeit nicht aufpassen können. Im Unterricht. In einer Zeit, in der man sowieso da sitzt. Alle Schüler mit guten Noten haben das Glück, aufpassen zu können.
Gut, dass mit dem nach Japan fliegen ist vielleicht doch ein wenig aufwändig und teuer. Du kannst auch etwas über das japanische Schulsystem lesen. Das könnte auch schon helfen.
http://www.badische-zeitung.de/panorama/erstklaessler-in-japan-fuer-freizeit-keine-zeit–63498431.html
Wir haben manchmal japanische Schüler/innen bei uns zu Besuch. Die können es überhaupt nicht fassen, was sie da bei vielen Schüler/innen im Unterricht feststellen. Keine Ernsthaftigkeit und kein Aufpassen. Und wieviel Freizeit dann diese Schüler/innen dann auch noch haben, da fragen sich manche jungen Japaner/innen, ob “made in germany” in 20 Jahren wohl noch ein Qualitätsbegriff ist. Ich behaupte: Jawoll!!! Weil wir ein für Schüler als Menschen wunderbares Schulsystem haben, das viel Luft lässt und wenn wir es schaffen können, viele davon zu überzeugen, dass Schule eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist, auch wenn sie nicht wie bei den Japanern rüberkommt, dann werden wir auch in 20 Jahren mit “made in germany” punkten können. Also ihr. Nicht das japanische Drillsystem ist die Zukunft, das deutsche Schulsystem ist viel erfolgreicher – falls wir es schaffen könnten, dass deutsche Schüler Schuler einfach ernst nehmen. Also zum Beipiel du. Ich drücke die Daumen für die ersten paar Wochen und melde mich dann wieder regelmäßig.
der Bayer
8. September 2012
Lieber zukünftiger Staatsanwalt, liebe zukünftige Klimaforscherin
3. Oktober 2010
Männerrevolte 2. Runde
Noch ist alles ruhig. Noch ist alles am Anfang. Aber schon bemerkt man die jungen Männer in den Zwischenräumen des Schulalltags ihre Späßchensynapsen wachsen zu lassen. Erst unbemerkt und dann immer stärker. Ihr lieben junge Männer. Ich werde auch in diesem Jahr an dieser Stelle einen Blog für euch zu erstellen. Weiß noch nicht genau, wie ich es in diesem Jahr anfangen will. Ich glaube aber, ich bleibe dieses Mal beim Du. Wenn’s recht ist. Dieser Blog soll auf alle Fälle ein Blog bleiben, der für die Jungs selbst ist. Nicht für die Eltern der Jungs. Für die Eltern der Jungs nur, wenn Sie es schaffen, die Thesen dieses Blogs dezent und ohne den erhobenen Zeigefinger weiterzugeben. Sonst bringt er nichts.
23. September 2010
Zweitausendundzehn/elf
Liebe Leser/innen
An dieser Stelle werde ich wie im letzten Schuljahr für Sie bloggen. Für Sie als zukünftige Staatsanwälte, Chirurginnen und Schauspieler, Profifußballerinnnen, Elektrotechniker und Klimaforscherinnen etc, etc.
Es ist ein Blog, den man nebenher lesen kann. einmal in der Woche. Meist vor dem Wochenende. Und wenn man sich darauf einlassen kann, dann bekommt man “klammheimlich” die richtige Einstellung zu Schule. Die Einstellung, mit der man Schule mit links machen kann. Sie beruht auf den Erfahrungen der letzten 3 Jahre Beratung am Faust-Gymnasium, in denen die Zahl der Sitzenbleiber auf ein Drittel reduziert werden konnte. Nur durch Beratung! Nicht durch Nachhilfe! Die beste Möglichkeit, Schule erfolgreich zu meistern, ist die Erkenntnis, dass man selbst einen riesigen Schatz besitzt, den man nur zu heben braucht. Man benötigt dazu keine Lehrer, die immer noch besser motivieren können. Mit dieser Methode macht man sich seine guten motivierenden Lehrer einfach selbst.
Die Seite heißt “Männerrevolte”, weil es zum allergrößten Teil junge Männer sind, die sich mit Schule schwer tun. Die Presse spricht schon lange von Bildungsverlierern. Trotzdem ist die Seite natürlich genauso für Mädchen gedacht.
Heinz Bayer September 2010