Ich merke, dass ich bei meiner Beschreibung von unserer fiktiven Schule in Weit im Winkl immer wieder auf unsere real existierende Schule in Staufen zurückgreifen will. Was ja auch Sinn macht, denn hier hat ja alles angefangen. Und viele Dinge aus der Pädagogik von Weit im Winkl muss man nicht mehr erfinden, sie existierten, existierten und werden und wurden gelebt.
Deshalb beginne ich jetzt doch erst einmal einen Zwischen-Exkurs in die Projektwelt des Faust-Gymnasiums.
Möglichst viele Bildungsplaninhalte in Projekten zu verpacken, das ist in Weit im Winkl erklärtes Ziel.
Projekte, dazu haben wir am Faust im Laufe der Jahre viele wundervolle Exemplare. “Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten, sich zu begeistern, sich zu beweisen, sich einzusetzen, aktiv zu werden, selbst Inhalte zu finden, eigene Fähigkeiten zu entdecken, ernst genommen zu werden – dann habt ihr viel für die Zukunft getan”, stand als zentraler Satz in unseren pädagogischen Aussagen zu außerunterrichtlichen Projekten anlässlich unseres “Auftritts” als eines der 280 offiziellen dezentralen EXPO2000 Projekte. Der Arbeitstitel “Schülerschule” sollte damals unsere Einstellung zu Bildungsprozessen ausdrücken. Die Projektarbeit lief damals nur außerunterrichtlich. Wie eine zweite Schulwelt parallel zu der normalen Unterrichtswelt. Geprägt von Schülerpersönlichkeiten, die hier das Sagen hatten. Die Grundidee ist klar auch auf die Unterrichtswelt übertragbar. Nicht eins zu eins, aber dass Schüler/innen gleichzeitig sehr wohl auch Lehrer/innen sein können, zeigt der Flügelverleih-am-Faust seit vielen Jahren. In der Nachmittagsschule und auch neuerdings in der Mathe-Akademie zeigen Schüler/innen, welche Profi-Fähigkeiten sie schon in jungen Jahren entwickeln können, wenn man ihnen den Raum dazu gibt. In Weit im Winkl wird ihnen sehr viel Raum eingeräumt.
Ich verweise an dieser Stelle auf www.das-paedagogische-schweizermesser.de bzw lade die wesentlichen Kapitel dieses Fortbildungsskripts häppchenweise an dieser Stelle hoch. Die Geschichte der fausteams bis zur EXPO habe ich hier schon früher einmal erzählt.
teil-1-geschichte
8. November 2014
Zwischen-Exkurs: Faustrealitäten
2. Oktober 2014
Der Winkl’ler Geist oder Steckerziehen
Im Jahre 2013, als Weit im Winkl “teilautonom” wurde, verlief noch alles in den gewohnten Bahnen. Der gewohnte Bildungsplan, nach außen alles beim Alten. Die fünfte Klasse normal gefüllt mit 28 Kindern, allerdings waren drei davon eigentlich keine “Gymnasialkinder”, wie man damals die gymnasialempfohlenen Kinder von der Grundschule nannte. Es gab seit einem Jahr keine Hauptschule mehr im Ort. Nur noch das frühere Schiller und die kleine Grundschule. Auch die Grundschule war einzügig. Alles irgendwie auf Ende und Aus gestrickt. Aber die Weit im Winkler hatten immer so etwas wie einen “Winkler Geist”. Der ‘Winkler Geist” war sehr eigen, im weitesten Sinne. Immer irgendwie visionär. Schräg zur gängigen Meinung. Kunterbunt und lebensprall. Der Winkler Geist hatte zwar immer das Augenzwinkern mit im Programm, aber er war trotzdem real und immer sehr konstruktiv. Aber auch immer irgendwie auf Widerstand gebürstet. “Wir lassen uns ungern sagen, was für uns besser sein soll. Weil wir es besser können.” Das war seit Jahrzehnten der Grundtenor an Weit im Winkl’s Schulen. Weit im Winkl war aus pädagogischer Sicht wie Asterix und Obelix in Gallien. Man wollte keine Römer, die alles über einen römischen Kamm scheren würden. Und so kam es, dass auch die Grundschule von Weit im Winkl bei dem Komplott mitspielte. Genussvoll. “Bassad uff. Denne zeiga mors. Denn: Mir senn oifach besser!!!!!” rief Enderle mit Inbrunst in einer Vollversammlung aller betroffenen Eltern und Lehrer/innen. “Der mid em bessera Abi hot rächt! Also packa mors oh!” Tosender Applaus. Nicht enden wollend. Enderle war am Ziel. Rütli strahlte Und genoss die große Stunde. Weit im Winkl schrieb Geschichte und die Öffentlichkeit wusste nichts davon. Großes Kino.
17. September 2014
Enderle und Rütli
… Asterix und Obelix aus Weit im Winkl.
Enderle und Rütli
Der Mathematik- und Sportlehrer Simon Rütli aus St. Chrischona und begeisterter Gitarrist und Besitzer einer weißen Les Paul von Gibson trieb sich schon lange vor seiner Ernennung zum Vizedirektor in Weit im Winkl herum. Das Laborgymnasium besaß immerhin das beste Tonstudio weit und breit und neben dem Lehrerfußball war die dortige Lehrerband KLETT, benannt nach den Mathematiklehrbüchern, die die Schule benutzte, der absolute Knaller.
Schon 20 Jahre vor der “Abkopplung” vom Kultusministerium in Stuttgart hatte sich das damalige Schiller ein Tonstudio in einem alten Schulkeller eingerichtet, weil ein paar Schüler mit viel Lust auf Stromgitarren bei der Schulleitung angefragt hatten, ob sie, sollten sie das Geld dafür auftreiben können, den alten Fahrradkeller zu einem Proberaum umbauen dürften. Und das war schon beim alten Schiller so: Wer wollte, der durfte natürlich. Ein pädagogisches Grundprinzip an der Schule. Mit amtlicher Unterstüzung. Und später im Café L erst recht. “Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln, sich einzusetzen, Selbstbewusstsein zu tanken, sich auszuprobieren, dann entwickelt sich Schule vollautomatisch zu einem dynamischen positiven Prozess” oder so ähnlich stand es in einem der vielen Bewerbungen zu irgendwelchen Wettbewerben, von denen sich Enderle immer erhoffte, Geld und Rückendeckung für seine Schule mit ihren tausend Ideen zu bekommen. Speziell nach der “Abkopplung” war es absolute Chefsache, dass die Laborschule in allen Bereichen so gut werden sollte, dass man später (“irgendwann wird der Schwindel ja sicher auffliegen, dann müssen wir stark da stehen” war Enderles Meinung.) punkten konnte. Und später war genau das auch die Meinung von Simon Rütli. Der sich genau wegen diesem pädagogischen Konzept, wegen diesem legendären Tonstudio und der wilden Musikszene am Laborgymnasium dorthin beworben hatte. Ja klar, offiziell bewerben ging natürlich nicht. Auch Rütli hatte heftig getrickst, wurde von Basel aus bezahlt und hatte sich aus dem digitalen Netzwerk der dortigen Schulbehörde “davongeschlichen”. “Die paar Kilometer, mal ganz ehrlich, in einer internationalen Welt darf das doch kein Hinderungsgrund sein, dass da so eine komische Grenzlinie existiert.” meinte er einmal abends zu später Stunde bei einem Kollegenfest. Einen sehr guten Rotwein im Glas. “Wir bilden hier junge Menschen einer Region aus. Und da auch Schweizer Kinder drunter sind, stimmt doch die Bilanz.”
Man sieht, Rütli passte genau in das Anforderungsprofil der Laborschule. Aufmüpfig, querdenkend, einsatzbereit und überzeugt davon, dass Schule gut sein musste, um die nächsten Jahrzehnte mit diesem gemeinsamen Europa zu bestehen. “Wir können es eben besser,” meinte Enderle des öfteren. “Und deshalb war unsere Abkopplung auch absolut richtig. Die Welt wird es später genau so sehen.” Womit er tatsächlich recht behalten sollte, denn als die Sache im Jahre 2023 aufflog, hatte sich erstens die allgemeine Auffassung von positiver Schulentwicklung grundlegend gewandelt (und war bei einem Idealbild angekommen, das das Café L schon jahrelang praktizierte) und zweitens waren allein schon die Abiturszeugnisse aus Weit im Winkl der letzten Jahre überwältigend. Baden-Württemberg schrieb jahrzehntelang in die Statistik: 2,3 plus minus 0,1. Hörte sich zwar gut an, war aber nie ein echtes Qualitätsmerkmal. Weit im Winkl hatte sich aber nach der Abkopplung zur gemeinschaftlichen Aufgabe gestellt, einen Abitursschnitt deutlich unter 2,0 zu schaffen. Kurz bevor der Schwindel aufflog, als eine finnische Delegation nach Weit im Winkl kam, um von den dortigen Strukturen zu lernen, lag er bei 1,7. Der beste Jahrgang war dann später der Jahrgang Abi2027. Das war dann schon in der Zeit, als das Laborgymnasium nun hochoffiziell als Versuchsschule arbeiten durfte. Ein Schnitt von 1,4. “Sensationell”, schrieb die Presse. “Klar, des Café L isch hald sensationell.” meinte damals Enderle breit grinsend und war stolz wie Oskar.
10. September 2014
Der eigentliche Start
Liebe Schule-wichtig-Finder-und-innen
speziell: Liebe Ex-Faustler und -innen
Laborgymnasium Café L … Irgendwie war es plötzlich da, diese Idee. www.aufeigenefaust.com Nach all den Einsparungen im Schulbereich in den letzten Jahren so etwas wie ein Druckablassventil für einen projektorientierten Heinz Eugen B, der in der Faust-Praxis gemerkt hat, dass die vielen positiven Aspekte seiner Schule vor lauter Unterrichtsausfall und unsäglichen Deputatsveränderungen gar nicht mehr so richtig zum Tragen kommen. Da hat man das Gefühl vom: “Schluss jetzt. Nicht mehr mit mir. Eigene Schule gründen und zeigen, dass es besser geht.” … Aber das sind natürlich immer nur Träume, die man hat. Da man aber inzwischen im digitalen Zeitalter auch immer mehr virtuelle Schulansätze kennt und mit der Khan Academy auch ganz neue Aspekte des individuellen Lernens in unsere Bildungslandschaft getreten sind, sah auch ein Heinz Eugen B eine Möglichkeit, diese virtuelle Bildungslandschaft einmal auszuprobieren. Also erst einmal ganz real mitsamt den Flügelverleih-Mitstreiter/innen. Wir testen seit einem Jahr den Einsatz von Unterrichtsfilmen und haben zwei Monate lang getestet, wie man mit Tablets im Unterricht arbeiten kann, wenn jede/r Schüler/in ein Tablet besitzt. www.faust-digital.jimdo.com
Wer so lange nach der Schule noch einmal bayerphysics sehen und hören will, weil er oder sie unter Physikentzug leidet, muss in die Abteilung von Otto Kraz in Weit im Winkl kommen. 🙂
Aber das soll hier alles nicht Thematik sein. Gegenstand dieses Blogs soll jetzt eine Zeitlang die Gründung dieser Schule in Weit im Winkl sein, die es in der Realität nicht gibt. In der man aber wie in einer Zukunftswerkstatt reinpacken kann, was man sich so aus meinem aktuellen Schulalltag heraus ergibt und in den letzten 35 Jahren ergeben hat. Wo genau ich dabei herauskomme, weiß ich jetzt noch noch wirklich. Aber die Aussage, die ich schon seit der “Gründung” des Café L Schüler/innen in Not mit auf den Weg gebe: “In unserer virtuellen Schule hättest du jetzt damit klein Problem. Also kämpf dich tapfer auch in der realen Situation durch und nimm das alles nicht persönlich und fange an, an dir selbst zu zweifeln. Schule ist nicht individuell auf dich abgestimmt. Deshalb muss es manchmal knirschen und klemmen.” Und Eltern in Not sagte ich früher oft: “Für Ihren Sohn sollten wir jetzt eine ganz eigene Schule finden. Dann hätte er keine Schulprobleme.” Jetzt sage ich inzwischen. “In Weit im Winkl hätte ihr Sohn jetzt keine Schulprobleme.” Das tröstet wirklich, weil auch Eltern dazu neigen, Schule mit ihren Noten, Bildungsplänen, Jahrgangsklassen etc als das Maß der Dinge anzusehen. Wenn die reale Schule nicht Maß der Dinge ist, dann sind auch Probleme nur relative Probleme, keine endgültigen und schon gar keine unlösbaren.
Dieser Blog ist am besten zusammen mit dem Flügelverleih für Eltern Blog zu verstehen, den ich auch jetzt beginne. www.fluegelverleih-am-faust.de
Beraten werde ich natürlich von ganz vielen Menschen. Ich höre viel zu. Deshalb, liebe Ex-Faustler und -innen. Solltet ihr wollen, dass auch eine Idee von euch Einzug in Weit im Winkl erhält, dann schreibt gerne an heinz.bayer@t-online.de
Ich werde mit meinem Team prüfen, ob eure Idee passt. 🙂
Gruß
Der Heinz
Hier die bisherige Schul-Story aus www.aufeigenefaust.com
Wir schreiben das Jahr 2033. Zwanzig Jahre ist es nun her, dass das Laborgymnasium in Weit im Winkl, kurz vor Basel erstes Tal rechts – also direkt an der Schweizer Grenze, zur “teilautonomen” Schule wurde. Insiderkreise sprachen schon gar nicht mehr von Schule, sondern vom Café L.
20 Jahre Eigenständigkeit hatte der Schule einen phantastischen Ruf eingebracht. Ein Abitursschnitt, der in jedem Jahr weit über allen anderen gymnasialen Abschlüssen in Baden-Württemberg lag.
Ungefähr 10 Jahre ist es her, dass das kleine einzügige Schiller-Gymnasiums in Weit im Winkl, kurz “das Schiller”, der erstaunten Öffentlichkeit erzählte, dass sie im Jahre 2013 zur Revolte angetreten war. 2013, das war der Beginn des großen vereinheitlichten Bildungssparprogramms im Ländle. Es war das zweite Jahr, in dem die Gymnasialempfehlung als Eintrittskarte für das Schiller weggefallen war und seither einfach alle Kinder dieser ländlichen Umgebung zu Gymnasiasten wurden. Es waren ja auch immer nur zwischen 25 und 30 Kinder, die sich in den zwei Grundschulen pro Jahrgang tummelten. Deshalb kooperierte das Schiller sehr schnell mit diesen beiden Schulen. Man kämpfte in dieser ländlichen Abgeschiedenheit mit Ideen gegen die immer über allem schwebende Bedrohung der Schließung aus Gründen der Ineffizienz. Die Bevölkerungspyramide hatte für Schulen bedrohliche Formen angenommen.
Das Schiller war damals mit Lehrern noch recht komfortabel ausgestattet, sollte deshalb einige junge Kollegen als Abordnung an andere Gymnasien in der Rheinschiene abgeben. Man hatte die vielen außergewöhnlichen Projekte der Schule zwar immer wieder hoch gelobt, aber mit den Sparmaßnahmen vor das Aus gestellt. “Wir können nichts dafür. 2020 muss der Haushalt stimmen.” wiederholten die Politiker unentwegt sehr ernsthaft und glaubwürdig.
“Aber mir sen au ned schuld!” brüllte der damalige frisch ins Amt gekommene Direktor Paul Enderle auf einer Gesamtlehrerkonferenz. Ein Schwabe mit breitem Dialekt. Er war gerade mal 38 Jahre alt. Zwischen 40 und 65 Jahren gab es in Baden-Württemberg damals sowieso kaum Gymnasiallehrer/innen, weil ein Vierteljahrhundert lang niemand mehr eingestellt wurde. “Schweinezyklus” nannte es Enderle. “Absolut ohmeglich! On jetz goht des Ganze scho wiedor los.” Enderle war Urschwabe, gebürtiger Remstäler aus Waiblingen und konnte trotz seines sonnigen Gemüts sehr zornig werden. “Also i sag eich. Mir machad jetz oifach nemme mid. I han heid morga dor Steggor zom Kuhmi rauszoga. Also zom ErPe. Jetz semm miar teilautonom. So isch des.” Tosender Applaus. Das Kollegium konnte schon nach zwei Monaten Dienstzeit mit dem Dialekt ihres neuen Chefs wunderbar umgehen.
Enderle hatte seinen Plan seit einiger Zeit im Kollegium verbreiten lassen. Widerstand. Ausklinken. Den Stecker ziehen. Darauf hoffen, dass man bei einem einzügigen Gymnasium mit gerade mal 200 Schülern und 24 Lehrern wie dem Schiller im Verwaltungsnetz allerhöchstens ein leises Rauschen bemerkte, wenn man sich als Schule klammheimlich abkoppelte. So dicht an der Grenze. Sich also aus der immer stärker wachsenden Kontrolle durch das Regierungspräsidium (kurz ErPe) entwinden, um dem völligen Trockensparen doch noch zu entgehen. “Des kenna mir selbor doch oifach besser. Mid onsorm Konzebt sen mir ohschlagbar. On wenn des en a baar Joar uffliagt, no kann des Experimend koiner meh abbrecha. Sonsch blamierd der sich vollkomma. Sen er dobei?” Enderle war in seinem Element, war vollkommen echauffiert. Stehende Ovationen. Eine rebellische Schar von zwei Dutzend meist jungen Lehrer/innen. Sein Kollegium stand komplett hinter ihm.
Ja und so kam es, dass das Schiller “teilautonom” wurde, wie sie es nannten. Sich komplett selbst verwaltete, nur jedes Jahr das Zentralabitur mitschrieben und sich ansonsten ganz still verhielten.
Wie es Enderle vorausgesagt hatte, verschwand das Schiller unbemerkt vom Schirm des Regierungspräsidiums und vom Schirm des Kulturministeriums. Beim Landesamt für Besoldung und Versorgung ahnte man nicht, welche Ungeheuerlichkeit sich das Lehrerkollegium von Weit im Winkl geleistet hatte. Ja, sie hatten sich komplett aus dem Wahnsinn aus Vorschriften und Auflagen ausgeklinkt. Stecker gezogen. Und hatten ihre eigene Schule neu erfunden. Und sie legten sich einen neuen Namen zu. “Warum emmr so große Nama?” hatte Enderle gesagt. Ja und so wurde das Schiller-Gymnasium zum Laborgymnasium “Auf-eigene-Faust”.
Dem Café L, wie es viele liebevoll nannten. Weil es einfach anders war als alles andere, was man sonst kannte.
Also 2023 der ganze Schwindel aufflog, weil das Café L eine offizielle finnische Lehrerdelegation zu Besuch hatte, war dies den Verantwortlichen so peinlich, dass sie flugs das Laborgymnasium zum einzigen teilautonomen Gymnasium mit Versuchsstatus umwandelten, damit die Wellen in der Öffentlichkeit nicht zu hoch schlugen. Denn das Laborgymnasium hatte einige umwerfende Ideen in die Welt gesetzt und damit gezeigt, wie man erfolgreich Schule macht, sodass niemand mehr daran rütteln wollte.
Da alle Grundschüler/innen das Café L besuchten und es als komfortable Startbasis in ihr Leben nutzten, egal ob mit Hauptschul- Realschulabschluss oder Abitur und zwei Jahre nach der Teilautonomie des Laborgymnasiums auch die beiden Grundschulen den Stecker gezogen hatten, war Weit im Winkl eine echte pädagogische Trutzburg geworden.
Enderle und seinen Stellvertreter Simon Rütli aus Muttenz nannte man …. Fortsetzung folgt.
3. September 2014
Weit im Winkl
Die Gustav-Helene-Schule heißt inzwischen „Laborgymnasium Café L“ und ist unter www.aufeigenefaust.de zu finden. Weit im Winkl ist ein fiktiver Schulort auf einer realen Wiese an der Schweizer Grenze. Auch seine Ausgangsgeschichte findet man unter dieser Adresse. (Story) Ich werde jetzt in meinem letzten Faustjahr versuchen, diese Schule mit pädagogischem und organisatorischem Inhalt zu füllen. Ein Schule, in der z.B. Schüler/innen zwischen der 8. und 9. Klasse für ein Jahr die Schule verlassen müssen, um das Geld zu verdienen, das diese hochmoderne Schule dringend braucht. Verantwortung übernehmen, wenn die Pubertät am heftigsten Spüren, dass Bildung richtig Geld kostet, um dann wieder zurückzukommen und zu wissen, was man an dieser Schule hat. Sollten Leser/innen Ideen entwickeln, was das Laborgymnasium noch dringend braucht – nur zu. Mail an heinz.bayer@t-online.de Geld spielt keine Rolle. Aktive Faust-Schüler haben in ihrem Schulleben mit Veranstaltungen und Aktionen so viel Geld verdient. Neben der Schule. Was glaubst du, was man erreichen könnte, könnte man Schüler/innen in der aktiven Pubertät mit kreativen Projekten Geld verdienen lassen.
Weit im Winkl ist quasi völlig frei aufgemotztes Faust in der Fiktion.
Das Du im Blog ab heute.
Liebe Leser/innen, die Sie nicht Ex-Faust-Schüler/innen sind, mit denen ich per Du bin, weil wir einmal auf ganz ernsthafter Bildungsebene am Faust zusammengearbeitet haben. Und die sich alle jetzt im ganz normalen Erwachsenen-Modus aufhalten. So ist das Du einfach geblieben. 🙂
Dieser Blog wird im nächsten Jahr sprachlich an Ex-Faustler/innen gerichtet sein. Also empfinden Sie dieses Du bitte nicht als unhöfliche Ansprache, sondern als aktuelle Ausrichtung des Blogs. Wenn Sie ihn gut finden, kann ich Ihnen natürlich auch gerne auf diesem Weg das Du anbieten. 🙂
Ankündigung: Wöchentlich werde ich ab heute ein Weit im Winkl Kapitel schreiben. ( Ich drück meinem Kopf die Daumen, dass er genügend ausspucken kann) Mal sehen, was bis zum großen Stufentreffen im Juli 2015 auf dieser Wiese an der Schweizer Grenze so alles entstehen wird. Ideen willkommen, wie schon erwähnt.
Heinz Eugen B
alias Otto Kraz … der wird übernehmen, wenn ich in Pension gehe. 🙂