Ich klinke mich einmal wieder aus der Schulentwicklungsträumerei aus und nehme für alle Versetzungsgefährdeten unserer Schule (aber vielleicht ja auch außerhalb unserer Schule) einen letzten Revolte-Anlauf in diesem Schuljahr. Die zentrale Aussage lautet: Aufgeben, das darfst du dir niemals antun. Auch wenn du meinst, es wäre alles schon gelaufen. Mein Tipp kurz vor den Notenkonferenzen: Stell dir doch einmal vor, dass du ein echter Spätzünder bist, der in den Ferien einen riesigen Sprung machen wird. Weil du dir vornehmen wirst, an deiner Einstellung zur Schule zu arbeiten. Wenn du versetzungsgefährdet bist, dann bist du das zu 90% genau deshalb, weil deine Einstellung zur Schule nicht stimmt. Nicht weil du unfähig bist. Weil du Schule noch nicht als einen Ort verstehen kannst, den man zu seinem eigenen Vorteil benutzen sollte. Nicht gegen sich.
Und jetzt heißt es kurz vor den Konferenzen: Du klapperst alle deine Lehrer/innen ab. Alle! Du sagst, dass du dich auf eine mögliche Nichtversetzung vorbereiten willst und wissen willst, wie du notenmäßig stehst. Darauf hast du übrigens ein Recht. Also keine Scheu. Erzähle deinen Lehrer/innen offen, dass du versetzungsgefährdet bist. Auch denen, bei denen du auf einer Drei oder einer Vier stehst. Vielleicht stehst du ja auf einer 2 bis 3 oder einer 3 bis 4 und wenn der Lehrer weiß, das du versetzungsgefährdet bist, kann das ja vielleicht doch noch etwas bewirken. Vielleicht kann der Lehrer dein Heft anschauen oder sich mündlich einen Eindruck verschaffen. Auf alle Fälle: Nicht aufgeben. Kämpfen. Sitzenbleiben ist keine Lösung. Du machst kein besseres Abitur, wenn du sitzenbleibst. Geh lieber später ein Jahr ins Ausland. Dann kommst du sowieso mit einer anderen Einstellung zur Schule zurück. Dann verlierst du nämlich diese vollkommen beknackte Vorstellung, Lernen und Aufpassen wäre völlig uncool. Leider ein echter, gemeiner, richtiger, totaler Schwachsinn, sorry, wenn man seine eigene Zukunft ernst nimmt. Da du von vielen umgeben bist, die leider denselben Schwachsinn behaupten, ist das Aussteigen eine kleine Heldentat.
Du solltest sie dir aber trotzdem gönnen.
Und schau dir bitte die Versetzungsordnung genau an. Nicht dass du aus Versehen sitzenbleibst. Was leider allzu oft passiert.
9. Juli 2011
Um das Überleben kämpfen
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