Rakete & Co

22. August 2010

Flügelsommer 22

Abgelegt unter: Sommerschule — heinz.bayer @ 21:29

Tipp des Tages: Versuchen Sie sich immer wieder eine Sache klarzumachen. Ihre jetzige Abwehr gegen Schule wird in 10 Jahren einem “Warum habe ich damals nicht mehr eingepackt ?” weichen. (Vielleicht haben Sie ja keine innere Abwehr. Dann freuen Sie sich einfach drüber) Das ist so seit vielen, vielen Schülergenerationen. Heute weiß man, warum. Der Gehirnforschung sei Dank. Unser Gehirn funktioniert einfach so. Ursprünglich fiel die Pubertät eines Menschen zusammen mit dem Gebrechlichwerden der eigenen Eltern. Das war sehr praktisch. Pubertät ist offensichtlich von der Natur angelegt als echte Übernahme der Verantwortlichkeit im Leben. Die Zivilisation hat aber einerseits die Pubertät in das zarte Alter von durchschnittlich 12,5 Jahren vorverlegt, andererseits die Elterngeneration erst mit 80 Jahren als Urgroßeltern gebrechlich werden lassen und gleichzeitig den modernen Menschen zu einer riesigen Fülle von Wissensaufnahme verdonnert, weil ohne dieses riesige Wissen im Vergleich zu unseren Vorfahren kein technischer Fortschritt möglich wäre. Und damit keine Zivilisation, wie wir sie kennen und auch schätzen. Kurzum: Eine echte persönliche Zwickmühle. Unser Körper signalisiert – bei manchen stärker, bei manchen weniger stark: “Ich will mir nichts mehr vorschreiben lassen. Ich will etwas Sinnvolles tun.” Gleichzeitig sagt man uns aber: “Wenn du was Sinnvolles tun willst, musst du erst noch 10 Jahre die Schulbank und die Ausbildungsbank drücken. Erst dann kannst du loslegen.” Dagegen ist nichts zu machen. Nur verstehen sollte man es. Dann fällt es einem leichter, den eigenen Widerstand abzufedern. Schule war früher übrigens in dieser Hinsicht einfacher: Der große Druck ließ solche Abwehr bei vielen schon gar nicht aufkommen. Moderne Schule setzt aber mehr auf Eigenverantwortung als auf Strenge und Strafe. So mancher zukünftiger Staatsanwalt tut sich damit ganz schön schwer. 🙂

Neueinsteiger und –innen bitte zuerst die Idee lesen, die hinter den vielen Bildern steckt, sonst ist der „Besuch“ dieser Sommerschule unverständlich und leider nicht von Erfolg gekrönt.

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