BREAK heißt das Programm in diesem Jahr. Dieser Text ist wohlgemerkt für die Teilnehmer selbst.
Achtung: Kursteilnehmer/innen müssen sich darauf einstellen, viel zu lesen. Wer damit Schwierigkeiten hat, der sollte sein Gehirn davon überzeugen, dass es besser ist, ein Jahr nach Amerika zu fahren anstatt ein Jahr zu wiederholen. Vielleicht lässt es sich dann leichter überzeugen.
Am besten ist es, wenn du dir noch einmal, bevor alles losgeht, das Anfangsreferat in aller Ruhe noch einmal zu Gemüte führst. http://www.faust-verleiht-fluegel.de Dann kennst du den groben Denkrahmen, mit dem das Programm arbeitet.
Am nächsten Donnerstag geht es los. Treffpunkt 1. große Pause. Physikpraktikum.
Wenn ihr im Nicht-Sitzenbleiben erfolgreich sein wollt, dann müsst ihr jetzt 12 Wochen neue Wege gehen, um erst danach die Frage zu stellen, ob es etwas gebracht hat. Wer seine Schulprobleme nicht mindestens 12 Wochen ernsthaft und kontinuierlich angegangen ist, der wird nicht herausfinden, ob er (sie) sich mit BREAK tatsächlich völlig neue Wege eröffnen kann.
Für alle, die sich den BREAK-Kurs per Mail schicken lassen, gilt das Gesagte doppelt. Alleine ist der Spurwechsel natürlich schwieriger als in einer größeren Gruppe, die alle mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Aber wer diszipliniert genug ist, der kann dies auch so hinbekommen.
Wer sich einfach hier auf dem Blog jede Woche informieren will und die entsprechenden pdfs herunterladen will, um sich dann selbst ohne Stress ganz allein und unbeobachtet und ohne dass jemand Erwartungen haben könnte, auf den Weg zu machen, der muss sich am besten einen fetten Zettel über den Schreibtisch hängen, dass er es nicht vergisst, jeden Sonntag nachzusehen, was neu ansteht. Denn der Alltag verwischt leider die besten Vorsätze im Nu.
Um was geht es denn eigentlich bei all dem, was euch Probleme macht.
Ich erzähle es einfach mal wieder mit einem Bild.
Am Ende der Grundschulzeit gibt es diese Empfehlungen. Gymnasialempfehlung oder Realschulempfehlung. Nehmen wir Paul. Paul hat es gerade mit seinen Noten „geschafft“. Vor 10 Jahren hätte er noch keine Empfehlung bekommen, denn da waren es noch nicht über 40% eines Jahrgangs, die auf’s Gymnasium gingen. Für Paul ist es aber gut so, denn er gehört zu den Jungs, die damit leben müssen, dass sie entwicklungsmäßig hinterherhinken. (Siehe Anfangsvortrag) Was für den späteren Beruf keine Rolle spielt – nur für die aktuellen Noten. Paul holt aber im Laufe der Zeit auf, hat einen guten Arbeitsstil, kann sich gut konzentrieren und macht am Ende ein sehr gutes Abitur.
Otto ist wie Paul auch ganz knapp auf’s Gymi gekommen und gehört zu den Jungs, die immer ein Späßchen parat haben. Für den Schule noch einem Spielplatz gleicht und eine Drei kein Grund ist, sich extra anzustrengen. Ottos Arbeitshaltung wird von seinen Lehrer/innen als sehr schwach eingeschätzt. Wer wie er über Jahre im Unterricht zu wenig einpackt, der hat nach einigen Jahren echte Schulprobleme, die nicht mehr so einfach zu lösen sind. Otto ist in der 9. Klasse versetzungsgefährdet und schafft es gerade noch mit einem Betreuungsprogramm der Schule, sich ans Ufer zu retten. Danach hat er gelernt, sich besser zu organisieren und seinen Weg zu gehen. Nicht das allerbeste Abitur zu machen, dafür sind zu viele Lücken da, aber wenn er nach dem Abitur reinklotzt, dann werden sich diese Lücken auch wieder schließen.
Egon kam als Überflieger ans Gymi. Egon hat immer ein starkes Gefühl gehabt. In der Grundschule flog ihm alles zu. Er gehört wie Otto zu den Späßchenmachern. Schule ist für ihn eine wunderbare Bühne. Immer was los. Unterricht Nebensache. Aber auch Egon mit seinem scharfen Verstand hat keine Chance, nur mit Klugheit die Noten auf hohem Niveau zu halten. Da sich Egon in der 9. Klasse vollkommen frustriert auf einem Abstiegsplatz befindet, entschließt er sich, von der Schule abzugehen, um erst einmal eine Lehre zu machen. Erst danach will er wieder an Abitur denken. Jetzt hat er einfach genug von dem ganzen Schulfrust.
Henry ist so clever wie Egon am Gymi angekommen. Aber er gehört auch zu denen, die meinen, man könnte, ohne zu arbeiten, Schule hinbekommen, wenn man doch so klug ist. Leute, die sich anstrengen, bezeichnet er gerne als Streber. Schon in der 7. Klasse ist Egon auf einem Abstiegsplatz. Versetzungsgefährdet. Das schockt unseren klugen jungen Mann dann doch sehr. Kam er doch am Gymi an, um zu gewinnen. Jetzt scheint er auf der Verliererseite gelandet zu sein. Mit einem Betreuungsprogramm schafft er es aber erstaunlich schnell, den Schalter umzulegen und schon ein Jahr später als wirklich guter Schüler entspannt Schule zu machen. „Ich passe jetzt einfach auf. Und es macht Spaß.“ Sagt Henry, wenn er auf seinen Spurwechsel angesprochen wird. Er hatte in der 7. Klasse noch nicht ganz so viele Lücken wie Otto. Deshalb war er zu diesem „Wunder“ fähig.
Na ja. Es gibt noch viele andere Werdegänge an der Schule. Jeder hat seinen eigenen, ganz speziellen. Deshalb muss man auch seinen eigenen speziellen Weg finden.
Diese vier erzählten Schulbiographien habe ich natürlich miterlebt. Nur dass ich die Namen geändert habe.
Wichtig bei allem ist, dass man sich niemals in Frage stellt. Dass man, selbst wenn am Ende die Nichtversetzung auf dem Plan steht, man seinen Weg wunderbar machen kann. Aber mit einem Betreuungsprogramm, das auf dich selbst setzt, bist du garantiert in der Lage, deine missliche Lage zu verlassen. Wenn du willst. Genau das ist der Knackpunkt. Nur wenn die gut sein willst, funktioniert es. Nicht wenn du einfach nur nicht sitzenbleiben willst. Nur wenn du es schaffst, Wissen als etwas anzusehen, für das es sich lohnt, sich einzusetzen. Du musst dein Bild von Schule ändern, dann ändert sich Schule für dich.
Solltest du es geschafft haben, tatsächlich bis zu dieser Stelle zu lesen, dann hast du zumindest schon einmal einen guten Anfang gemacht. Denn die Veränderung findet ausschließlich in deinem Kopf statt. Und dafür musst du noch einiges tun.
Ich drück dir die Daumen, dass du mit deiner bisherigen Schulvergangenheit brechen und für dich neue und befriedigende Wege finden kannst.