Man muss das Rad nicht immer neue erfinden. Ich denke, du hast dich im letzten Sommer nicht in die Sommerschule eingeklinkt. Sonst würdest du jetzt nicht versetzungsgefährdet sein oder hättest schon die Schule gewechselt. Eins von beiden. Ich habe sieben Rückmeldungen vom letzten Sommer. Hoffnungslose Fälle, hätten sicher viele gesagt. Sechs Wochen Sommerschule hat bei ihnen aber wohl ein kleines Wunder bewirkt. In den Ferien mental nachrüsten. So war die Zielaussage. Dass es funktioniert ist eigentlich logisch. Wenn man sich mit der Systematik des Lernens auseinandersetzt, dann findet man schnell heraus, dass man unter der Einstellung von „Schule ist blöd“ ein viel schlechterer Schüler sein muss als mit der Einstellung „Schule bringt’s“. Oder habt ihr schon einmal einen guten Fußballer erlebt, der beim Fußballspielen dauern denkt, wie blöd Fußballspielen ist. Der Kopf arbeitet im Positivmodus viel leichter und die Noten werden besser. Das ist der ganze Trick. Man darf das gerne ganz heimlich machen. Diese mentale Umstellung, die keine wirkliche Lern-Zeit benötigt. Die Aufgabenstellung im Sommer hieß einfach: Jeden Tag eine Spezial Männerrevolte-Visualisierung ernsthaft zu Gemüte führen und nach sechs Wochen erkennt man sein eigenes Lernverhalten nicht mehr. Es läuft alles wie geschmiert. Auch, wenn man diesen Wandel ganz heimlich vollzogen hat und nach außen immer noch den Spruch von „Schule ist blöd“ als Schutz auf den Lippen trägt, weil man sich schämt, Schule gut zu finden. In einer Welt, in der sogar manche Erwachsene bei der Vorstellung, Schüler könnten in den Ferien freiwillig Vokabeln lernen oder zum Lücken füllen Mathematikaufgaben lösen, das Wort vom Streber zu leicht auf den Lippen führen. Dabei müsste es jeder Erwachsene genau wissen, welche Bedeutung Wissen für die eigene Person hat. Na ja. Du musst auf alle Fälle niemand überzeugen, dass du die versetzungsgefährdete Zone ein für allemal verlassen willst, um die bunten, lebensprallen Seiten von Schule mit einem riesigen Pool an vielen wundervollen Menschen genießen zu können. Ich habe die komplette Sommerschule in einem pdf zusammengestellt und unter www.faust-verleiht-fluegel.de hochgeladen. Für die Osterferien sind es natürlich keine 6 Wochen mentales Umprogrammieren. Da kann man nur ein wenig nachlegen. Aber dann kommen noch die Pfingstferien. Du musst dir in diesem Schuljahr ja auch nur das oberste Ziel setzen, versetzt zu werden. Und dann kannst du die Sommerschule in den nächsten Sommerferien zum Beispiel klammheimlich am Strand oder im Schwimmbad in deinem Kopf besuchen, mit einem smarten Lächeln auf den Lippen und im nächsten Schuljahr die Welt verblüffen, wer du in Wirklichkeit bist. Denn mach dir immer klar: Die „Konkurrenz“ schläft in den Ferien. 🙂
16. April 2011
Osterferien
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