Rakete & Co

6. August 2011

Ok – eine Woche ist rum.

Abgelegt unter: Ferien — heinz.bayer @ 08:12

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Wäre es nicht wundervoll, wenn du in den Ferien klammheimlich aufholen und überholen könntest? Vom Standstreifen auf die Überholspur wechseln? Nach den Ferien vorne auf der Welle stehen?
Also – jetzt Schule mal anders. Du hast Ferien. Und Noten sind weit, weit weg. Ist ja auch gut so. Seele baumeln lassen ist gut. Aber das Gehirn baumeln lassen ist schlecht. Speziell für dich, dem vor den Ferien das Kunststück gelungen ist, gerade noch so versetzt zu werden. Zitterpartie. Und du hast dir vorgenommen, dass das nicht mehr vorkommen wird. Hast du mir zumindest versprochen. (Ich schreibe hier speziell für ein paar junge Männer, denen ich versprochen habe, auch in den Ferien Ferientipps zu bloggen. Aber jedem, der gerade mal so versetzt wurde, würden diese Tipps natürlich gut tun) Die Idee ist total einfach: Das Gehirn vergisst Dinge, wenn man sie nicht wiederholt. Das ist gut so, sonst würde man sich nach 10 Jahren an fast 10.000 Frühstücksbrote erinnern, wenn man immer 2 oder 3 futtert. Das wäre furchtbar für so einen Kopf. Ein fettes Wirrwarr. Deshalb ist Vergessen eine tolle Sache. Nur nicht bei Dingen wie Englisch Vokabeln. Wer z.B. nach der Schule ein Jahr Auszeit in Australien oder Neuseeland nimmt – Lebenserfahrungen sammeln – der wird aber so was von froh sein, dass sein Gehirn die wundervollen englischen Wörter und grammatikalischen Regeln und Redewendungen überhaupt nicht vergessen hat, weil man früh wusste, was Wiederholung bei so einem Gehirn bewirken kann. Wer Englisch Vokabeln wiederholt, lässt seine Englisch-Vokabel-Synapsen wachsen. Ist so. Wie ein kleiner Muskel, so ne Synapse für „Hello, my name is Dan and – after school – I will go to Australia “ So, und jetzt der Ferientrick. In der Schulzeit lernst du Vokabeln, weil es diese doofen Vokabeltests gibt. Aber mal ganz ehrlich: Sie helfen, den Druck so weit aufzubauen, bis man sich keine Gedanken mehr macht, Vokabeln zu lernen. Jetzt, in den Ferien, solltest du auf ein anderes Pferd setzen. Wie wäre es mit google-translate. Du kaufst dir 20 Postkarten und verblüffst 20 Menschen, die dir nahe stehen, mit Spezialferienpostkarten in englischer Sprache. Klein geschrieben mit vielen Vokabeln drauf. Google translate aufrufen, deinen Text in Deutsch eingeben und den englischen Text abschreiben. Bilde keine zu komplizierten Sätze, sonst übersetzt das Programm oft ein wenig komisch. Aber du willst ja Vokabeln wiederholen, dafür ist es Google translate wundervoll einfach. Verwende immer wieder andere Sätze und Inhalte für die 20 Postkarten an die 20 Menschen deiner Wahl. Jeden Tag eine kleine Postkarte und dein Vokabelgehirn wird sich sehr wohlfühlen. Mische diese Idee mit deiner zweiten Fremdsprache. Lege dir ein kleines Feriengeheimtagebuch an mit deinen geheimsten Lebensüberlegungen. In französischer Sprache. Mit google-translate hältst du dein Vokabel Gehirn in Schwung. Und wenn du zufällig in Frankreich Urlaub machst, rede mit den Leuten, so viel wie du kannst. Erzähle wie ein altes Plappermaul Lass die Wörter aus deinen Kopf sprudeln. Und kauf dir am Zeitschriftenstand eine Zeitschrift über dein Hobby – vielleicht Fußball – und versuche einmal, so zu tun, als wärst du französischer Fußballfan. Du darfst dir auch ohne weiteres auf einer Radtour die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, auf englisch oder französisch machen. Hauptsache dein Zentralorgan bleibt in Schwung. Australien lässt grüßen.

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